Die Baugenehmigung und Grundsteinlegung für das ambitionierte und visionäre Ferienprojekt “Port Grimaud” fand am 14. Juni 1966 statt, nachdem bereits 1962 erste Planungen erstellt wurden, dass ursprünglich nutzlose Sumpfgebiet auf der Gemarkung von Grimaud kommerziell zu nutzen.
Der französische Architekt und Städteplaner Francois Spoerry (1912 - 1999), der auch ein passionierte Segelsportler war, hat am Golf von St.Tropez nach venezianischem Vorbild einen einzigartigen Ort erschaffen, der auch noch heute nach seinesgleichen sucht.
Durch seinen individuellen Baustil, kein Haus gleicht dem anderen, und viel Liebe zum Detail ist hier ein provencalisches Dorf entstanden, das sich im Gegensatz zu vielen anderen sehr homogen in die Landschaft einfügt.
Lesen Sie hierzu auch eine entsprechenden Artikel aus “Der Spiegel” aus dem Jahr 1972, der deutlich den damaligen Zeitgeist wiederspiegelt
Da schon bei der ursprünglichen Planung ausführliche Regelungen festgelegt wurden, die in einem umfangreichen Lastenheft dokumentiert wurden (”Cahier des Charges”), auch intensiv überwacht werden, ist der Charakter bis heute erhalten geblieben,
So ist zum Beispiel jede bauliche Veränderung, die das Erscheinungsbild beeinflussen könnten, durch ein ortsansässiges Architekturbüro zu genehmigen. Bei der Planung wurde auch nach städtebaulichen Gesichtspunkten vorgegangen so gab es beispielsweise ernsthafte Planungen, Wohnraum für sozial Schwache zu schaffen.
Ein weiteres Detail, war, bis heute wenig bekannt, die Tatsache, dass der gewerkschaftseigene deutsche Immobilienkonzern “Neue Heimat” den erste Bauabschnitt mitfinanziert hat.
Wenn Sie weitere, Details und insbesondere interessante Aufnahmen zur Bau- und Entstehungsphase interessieren, empfehle sich ein Blick auf folgende Website atelier-crabe.com die aber leider nur in französischer Sprache abgefasst ist.
Der Webmaster dieser Seite hat aber gemeinsam mit einem weiteren Bewohner Port Grimauds ein Büchlein publiziert, welches auch in deutscher Übersetzung vorliegt, und viele weitere interessante Fakten zu der Historie und auch zum Leben im Ort enthält.
Die Geschichte von Port Grimaud ist untrennbar mit der Person Francois Spoerry verbunden, der am 11. Januar 1999 in seinem Haus in der Cité Lacustre gestorben ist.
Aus diesem Anlass ist am 13.01.99 in der Tageszeitung “Die Welt” ein Nachruf des Kollegen Léon Krier erschienen, der vor allem die architektonischen Hintergründe beleuchtet.
Beigesetzt wurde Francois Spoerry in der auch von ihm entworfenen ökumenischen Kirche im Zentrum von Port Grimaud, die dem Tierschutzpatron Franz von Assisi gewidmet ist, die übrigens mit wunderschöne Glasfenster nach Entwürfen des Künstlers Victor Vasarely ausgestattet ist.
Obwohl das Projekt Port Grimaud, wie schon erwähnt dem Zeitgeist der 60er und 70er Jahre entsprechend, seinerzeit nicht unumstritten war und sogar belächelt wurde ,hat sich das Bild in der heutigen Zeit signifikant gewandelt. Vielmehr gilt diesert Ort mittlerweile als gelungenes Beispiel einer modernen Ferienurbanisation die sich sowohl harmonisch in die Landschaft einfügt, als auch und vor Allen mit provencalischem Leben erfüllt ist.